Die Energiewende ist gescheitert – bis jetzt zumindest, denn sie bringt der Umwelt nur wenig Entlastung. Trotz eines Anteils der regenerativen Energien von mittlerweile etwa 40% am Strommix, ist der CO2-Ausstoß in den letzten Jahren kaum gesunken. Im Jahr 2017 wurden knapp 800 Millionen Tonnen Kohlendioxid freigesetzt (Quelle: EDGAR Datenbank der EU), 2018 waren es nur 760 Millionen Tonnen (Quelle: Reuters GB), also 4,8% weniger. Das klingt auf den ersten Blick recht gut. Doch laut einem Diagramm zu den Treibhausgas-Emissionen seit 1990 (Quelle: Bundesumweltamt) ist dies das erste Jahr mit einer signifikanten Reduktion seit 2009! Die 8 Jahre davor stagnierten die CO2-Emissionen bei etwa 800 Millionen Tonnen.
Warum sinken die Treibhausgas-Emissionen so langsam? Ganz einfach: Fukushima. Angesichts einer Welle von medial geschürter Hysterie beschloss die Bundesregierung unter Merkel 2011 den Ausstieg aus der Kernkraft. Die entfallende Leistung der Kernkraftwerke wurde durch Kohlenmeiler ersetzt, um die Grundlast zu sichern.
Und was ist eigentlich Grundlast?
Zur Erinnerung: Das ist der Mindeststromverbrauch an einem Tag – 2005 summierte er sich in Deutschland auf den bisherigen Höchstwert von 40 Gigawatt (sagt Wikipedia). Diese Grundlast muss stets abrufbereit sein. Verbrauchsspitzen werden dagegen durch schnell regelbare Kraftwerke abgefangen. Dazu gehören Pumpspeicher- sowie Gaskraftwerke. Entsteht ein erhöhter Bedarf werden diese Kraftwerke zugeschaltet, um den zusätzlich benötigten Strom zu liefern.
Erzeugen stochastische (also vom Zufall abhängende) Energiequellen wie z. B. Windkraftwerke mehr Energie als benötigt wird, müssen die Grundlastkraftwerke wie Kohlekraftwerke, Atomkraftwerke usw. heruntergeregelt werden, um eine Überlastung des Netzes zu verhindern. Leider sind diese Kraftwerkstypen nur bedingt regelbar. Alternativ leitet man den überschüssigen Strom in die Netze der Nachbarstaaten ab, die dann mit Überlastung zu kämpfen haben.
Fällt jedoch die stochastische Energie aus, muss die Grundlast durch die schnell regelbaren Kraftwerke oder durch Strom aus dem Ausland ergänzt werden.
Die Kosten
Der Umstieg auf erneuerbare Energien sollte den Verbraucher ja nur eine Kugel Eis pro Jahr kosten, so Jürgen Trittin, seines Zeichens Umweltminister 2005. Stattdessen darf der deutsche Durchschnittshaushalt mit die höchsten Strompreise in Europa berappen. Zum Vergleich in Frankreich zahlen Sie 0,18 €/kWh, in Deutschland dagegen 0,30 €/kWh. Ein durchschnittlicher Stromverbrauch pro Haushalt von etwa 7 MWh/Jahr kostet in Frankreich 1260 €, in Deutschland 2100 €. Das liegt sicher auch an den hohen Steuern und Abgaben auf Strom – in Deutschland ganze 54% (www.verivox.de), in Frankreich dagegen werden nur 37% erhoben (Quelle: total.direct-energie.com).
Ganz klar, der deutsche Staat verdient am Stromdesaster und der Energiewende gewaltig mit, wie www.stromauskunft.de bezeugt: Während der Stromverbrauch zwischen 2000 und 2018 nur um fünf Prozent gestiegen ist, haben sich in derselben Zeit die Einnahmen aus der Strom- und Umsatzsteuer auf inzwischen über 13,5 Milliarden Euro mehr als verdoppelt.
Fatale Bilanz:
Deutschland hat seinen CO2-Ausstoß in den letzten Jahren nicht merklich reduziert, dafür aber mit die höchsten Strompreise in Europa. Woran liegt das?
Die Energiewende ist eine Mogelpackung, wenn nicht Betrug am Bürger!
Zunächst einmal verdienen ja alle prächtig an der Misere – der Staat wie die Kraftwerks- und Stromnetzbetreiber. Interessant hierbei, dass die Betreiber von AKW und den größten Kohlekraftwerken die gleichen sind – REW, EnBW, Vattenfall. Die LEAG (Lausitz Energie u. Kraftwerk AG) ist hier die einzige Ausnahme mit ausschließlich Braunkohlemeilern. Den anderen Betreibern der Grundlast-Kraftwerke kann es also letztlich egal sein, mit welchen Kraftwerken sie den Strom erzeugen, denn Wettbewerber sind ja nicht weiter in Sicht. Und der Bundesregierung erst recht, denn sie schöpft unter dem Mäntelchen des Klimaschutzes stets aus dem Vollen. Wer in die Ofenröhre, oder besser gesagt in die Kraftwerkschlote guckt, sind die Verbraucher, vulgo Bürger, und natürlich die Umwelt.
Und warum kommt die Energiewende nicht voran?
Auch wenn wir bis zu 40% des deutschen Energiebedarfs mit erneuerbaren Energien abdecken können, heißt dies noch lange nicht, dass der Verbrauch kontinuierlich durch Wind- und Solarkraft abgedeckt werden kann.
Die Crux ist, dass die erneuerbaren Energien nicht grundlastfähig sind – solange sie nicht gespeichert werden können. Pumpspeicher-Kraftwerke stehen nur im begrenzten Maße zur Verfügung und die Redox-Flow-Batterien sind noch viel zu teuer, wenn auch vielversprechend. Also setzt man auf Kohle und andere fossile Energieträger und alle Akteure verdienen fleißig mit. Der Verbraucher zahlt ja…
Ein weiteres Problem ist, dass die meiste Windenergie im Norden der Republik erzeugt wird, aber der größte Verbrauch im Süden anfällt. Leitungstrassen rufen genauso viel Widerstand hervor wie Windräder. Und der Klageweg ist lange…
Ein paar Vorschläge, um den CO2-Ausstoß auf das versprochene Maß zu senken.
Wenn man sich die Verteilung des CO2-Ausstoßes (Quelle: de.statista) ansieht, schlägt die Energie- und Wärmeerzeugung mit etwa 42% zu Buche. Das erklärt auch, warum Frankreich mit einer auf AKW basierten Stromversorgung wesentlich besser als Deutschland abschneidet, obwohl der Verkehrsanteil ähnlich ist. Nur am Rande, laut einer Schätzung des Umweltbundesamtes betrug der Anteil des Verkehrs an den CO2-Emissionen etwa 20%.
Wir könnten die deutschen CO2-Emissionen um jährlich 150 Millionen Tonnen also um rund 20% senken, wenn wir die Kohle als Energieträger als Zwischenlösung wieder durch die Atomkraft ersetzen (es gibt abgeschaltete Meiler, die sich mit relativ niedrigen Kosten wieder hochfahren lassen). Wohl gemerkt, als Zwischenlösung!
Dennoch kann ich den Aufschrei buchstäblich hören … Kernkraft, die ist immens gefährlich und der Atommüll noch viel mehr.
Dazu kann ich nur sagen, dass moderne Kernkraftwerke um ein Vielfaches sicherer als Flugreisen sind. Bei Flugzugabstürzen sind wesentlich mehr Menschen zu Schaden gekommen als bei Kernschmelzen (Tschernobyl und Fukushima). Und fliegen Sie noch?
Und was ist mit dem Atommüll? Der ist hochgiftig – keine Frage. Aber wir haben bereits fast 15.000 Tonnen an radioaktiven Abfällen in Deutschland angesammelt. Gegenwärtig kommen jährlich 230 Tonnen hinzu. Macht das viel aus, wenn es halt 500 Tonnen pro Jahr werden? Ich glaube nicht, denn die Endlagerproblematik wird davon auch nicht weiter berührt…
Und noch einmal, dieser Vorschlag ist als Zwischenlösung gedacht!
Um den erneuerbaren Energien zum Durchbruch zu verhelfen, benötigen wir weitere Maßnahmen. Dazu gehören zum einen Speicherlösungen, zum anderen ein wirtschaftlicher Stromtransport von Nord nach Süd – ohne Blockaden durch aufgebrachte Bürger.
Speicherlösungen
Leider sind neuen Speicherkraftwerken aufgrund der Topografie Deutschlands enge Grenzen gesetzt. Doch was ist mit den riesigen Tagebaugruben? Könnte man die nicht in Speicherseen auf zwei Ebenen (ein Vorhalte- und ein tiefergelegenes Auffangbecken) verwandeln? Sicher sind hierfür gewaltige Investitionen notwendig. Doch statt 40 Milliarden in sinnlose ABM-Maßnahmen für arbeitslose Arbeiter aus dem Tagebau oder zukünftige leere Gewerbegebiete zu stecken, erscheint mir das zielführender. Und das könnte im Tagebau verlorene Arbeitsplätze ersetzen.
Übrigens haben auch alte Kohlebergwerke sehr tiefe Schächte, die man vielleicht in solche Speicherkraftwerke umfunktionieren könnte. Würde Arbeitsplätze im alten Kohlerevier schaffen … Nur so ein paar Gedanken, die sicher weitere Recherche erfordern.
Ein vielversprechender Ansatz ist zudem die Strom-Wasserstoffumwandlung mit anschließender Rückverstromung. Sicher, der Wirkungsgrad von ca. 43% (Wikipedia) ist nicht gerade berauschend. Allerdings sieht es bei den Kosten recht gut aus, wenn man Windkraft dafür einsetzt und das wäre auch nachhaltig. Gleichzeitig würde Wasserstoff der Brennstoffzelle den Weg ebnen, die wiederum die Emissionen durch den Verkehr mittelfristig senken würde. Besser noch: Die Strom-Wasserstoffkonversion würde wie ein Konjunkturprogramm im Norden wirken.
Elektrochemische Stromspeicher wie Lithium-Akkustacks oder Redox-Flow-Batterien sind eine weitere Komponente, wobei jedoch die Kosten eine nicht unerhebliche Rolle spielen. Bei Lithium-Stromspeichern in Privathaushalten mit Solaranlage dürfte sich die Investition jedoch innerhalb von 5 bis 10 Jahren amortisiert haben. Für den Großverbrauch werden neuerdings Redox-Flow-Batterien propagiert. Sie sind jedoch noch viel zu teuer, aber ein Anfang ist gemacht.
Stromtransport
Die zuverlässigste Windenergie kommt von der Küste, doch die großen Verbraucher sitzen im Süden. Um diesen Strom in den Süden zu transportieren, sind Leitungen großer Kapazität notwendig, die fehlen. Es sind mittlerweile Trassen geplant, doch formiert sich überall Widerstand gegen solche Leitungen. Eine unterirdische Verlegung ist äußerst kostspielig und zudem technisch sehr aufwändig (Stichwort: HGÜ-Leitungen). Aus Kostengründen werden wir auf lange Strecken Freileitungen einsetzen müssen. Mein Vorschlag: Entlang den Autobahnen und Bahntrassen, denn die erreichen mittlerweile fast jeden Winkel der Republik. Zudem ist der Zugang für Wartungsarbeiten deutlich einfacher. Gleichzeitig entfällt ein weiterer Eingriff in die Natur, denn Autobahnen bestehen bereits. In Siedlungsnähe könnte man ja unterirdisch verlegen. Und ästhetisch macht es keinen Unterschied, ob man auf eine Autobahn mit oder ohne Hochspannungsleitungen darüber blickt.
Nur so ein paar Ideen am Rande …
Fazit: Die bisherige Energiewende ist krachend gescheitert – mehr Kosten, nahezu unveränderte CO2-Emissionen sind die traurige Bilanz. Solange kein Umdenken erfolgt, ist auch keine Besserung zu erzielen. Stattdessen wird der Bürger unter Vorwand eines Klimaschutzes zunehmend abgezockt, ohne dass geliefert wird.
KDF
Das Thema „Klimawandel“ ist extrem komplex und leider ideologisch vollkommen überfrachtet. Das meiste aus der Forschung beruht zudem auf Annahmen und viele der verheerenden Vorhersagen auf dem, was bestimmten Gruppen dienlich ist. Aber auch hier gilt: „Ich weiß, dass ich nichts weiß.“
Fest steht wohl nur, dass unser aktueller Lebensstil in Verbindung mit einer wachsender Bevölkerung ziemlich selbstzerstörerisch ist. Wir sägen beharrlich am eigenen Ast.
Aber!!! Ich glaube, es besteht Hoffnung. Der Mensch hat viele Fähigkeiten, das hat er immer wieder bewiesen. Wir werden neue Techniken und Methoden entwickeln, um die Situation auf unserem wunderbaren Planeten zu retten und zu verbessern. Wir werden uns weiter entwickeln, schon notgedrungen und wenn nicht freiwillig, dann gezwungenermaßen durch die wachsenden Probleme. Intelligenz und Fantasie sind gefragt plus Erfindergeist.
Davon ist leider bei den aktuellen Klimaaktivisten null vorhanden. Deswegen kann man keinen von denen ernst nehmen. Hier sind nur Egos am Werk, die glauben uns vorschreiben zu dürfen, wie wir zukünftig zu leben haben. Was für eine Anmaßung, welche Arroganz!
Konzentrieren wir uns auf sinnvolle Lösungen, die machbar sind und die Menschen mitnehmen. Wir brauchen keine Verbote sondern Inspiration.